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Der Säbel im Main

Es ist nicht das erste Mal, dass der Wasserrettungsdienst  der Feuerwache 40 Funde von historischer Bedeutung aus dem Main geborgen haben. Vor gut einem Jahr wurde ein Seitengewehr aus dem Ersten Weltkrieg von Grund des Mains geholt. Die Feuer- und Rettungswache 40 befindet sich in der Franziusstrasse im Osthafen und hat 36 ausgebildete Taucher. Diese üben routinemäßig im Main, dessen Wasser sehr trüb ist. Daher muss der Grund vorsichtig abgetastet werden. Dies erklärte uns Frank Z., einer der Rettungstaucher, dem wir diesen interessanten Säbel verdanken.

Im Main auf der Sachsenhäuser Seite auf Höhe der Jugendherberge wurde der Säbel der Zeit um 1880 gefunden. Er besteht aus einem gut erhaltenen Messinggriff, dessen Holzkern weitgehend vergangen ist. Die Klinge ist vollständig erhalten, aber stark rostig. An diesem Säbel klebte nie Blut, denn er diente als Accessoire der Kleidung höherer Staatsbeamten bei festlichen Anlässen.

4 Kommentare zu “Der Säbel im Main

  1. Volker Löbner

    Lieber Herr Dr. Berger,

    höhere Staatsbeamte trugen Degen.
    Hier liegt ein Säbel vor. Vermutlich Fahrkanonier, nach französischem
    Muster, falls es kein franz. Stück ist…. Zeitliche Zuordnung stimmt.
    Sind irgendwelche Punzen auf dem Griffbügel / Parierstange zu erkennen? (Größe wie Buchstabenkennzeichnung auf Münzen)
    Normalerweise sollten alle Teile mit einem überkrönten kleinen Buchstaben gemerkt (abgenommen sein)
    Wenn nicht, dann wäre es eine privat beschaffte Waffe.

    Viele Grüße
    Volker Löbner

  2. frank berger

    es ist also eine Schaschka nach Vorbild der Kosaken, wie Sie gemeint haben. Nein, Punzen oder Markierungen waren nicht darauf zu sehen. Mal sehen, was die Kollegen der Rettungswache noch so alles aus dem Main fischen…

  3. Harald Tiede

    Es handelt sich hier um einen Säbel (Schaschka)der russischen Dragoner. Dragoner-Schaschka Modell 1881. Diesen Säbeltyp trugen im kaiserlichen Rußland die Dragoner, Husaren und auch die Ulanen. Der Säbeltyp wurde bis über den 1. Weltkrieg hinaus getragen, auch noch in der Roten Armee. Später abgelöst von der Kavallerieschaschka 1927.
    Rein theoretisch könnte auch an diesem Säbel Blut geklebt haben. Die Degen der Beamten waren im Allgemeinen leichter und auch zierlicher gebaut.

  4. Matthias Jantsch

    Sehr geehrte Damen und Herren, ich kann mich den Ausführungen des Hr.Tiede nur anschließen.
    Das selbe Modell befindet sich auch in meinem Besitz, mein Großvater(ein kuk Offizier) brachte es einst als Kriegsbeute von Russland mit.
    Allerdings befindet sich auf meiner Klinge tatsächlich Blut.

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