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Die freunde & förderer zu Besuch bei W. Kratz

Diesmal ließen sich die freunde & förderer von der Kuratorin Petra Schmied-Hartmann in die Sammlerwelt des Wilhelm Kratz entführen.

Wilhelm Kratz (1873-1945) war Partner und Direktor in einem Frankfurter Familienbetrieb für chirurgische Nadeln. Anfang des 20. Jh. gelang es ihm die Qualität der Nadeln erheblich zu verbessern und das Unternehmen erlangte Weltgeltung. Der wirtschaftliche Gewinn ermöglichte Herrn Kratz, eine umfangreiche Sammlung „chinesischer“ Fayencen aufzubauen.

Aus China? Nein, die große Überraschung für den Laien ist, dass die kostbaren Stücke zwar chinesisch inspiriert, aber ausnahmslos in Deutschland hergestellt sind. Im 17. und 18. Jh. war die Begeisterung für chinesisches Porzellan so groß, dass in Hanau, Frankfurt, Berlin und Nürnberg Fayencemanufakturen entstanden. Tongefäße bekamen eine weiße Zinnglasur, die sie wie weißes Porzellan erscheinen ließ. Die blaue Bemalung ist täuschend echt: chinesische Pagoden, Vögel und Pflanzen. Auf vielen Stücken werden wir als Betrachter in blumige, exotische Welten mit Fabeltieren, wie z.B. eine dreibeinige Kröte, entführt. Stundenlang möchte man sich in die phantasievollen Motive vertiefen.

So ähnlich muss es auch Wilhelm Kratz ergangen sein. Er sammelte mit großer Leidenschaft bis an sein Lebensende. Anfang der 1950er Jahre wurde die Sammlung an das Historische Museum verkauft. Für die Präsentation im neuen Sammlermuseum sind einzelne Stücke restauriert worden. In dem gut ausgeleuchteten Glascontainer erstrahlen die Fayence-Objekte in neuem Glanz.

 

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