Seit Januar 2019 lädt das Historische Museum gemeinsam mit der Frankfurter transkulturellen Musikinitiative „Bridges – Musik verbindet“ Musiker*innen ein, eine Konzertreihe im Sonnemann-Saal zu gestalten. Gefördert wird die Reihe durch den „360°-Fonds für Kulturen der neuen Stadtgesellschaft“ der Kulturstiftung des Bundes, betreut durch die beiden Agentinnen des 360° Grad-Programms, Puneh Henning und Ismahan Wayah.
Alle zwei Monate war ein Ensemble zu Gast. Mit dem Ensemble Hope fand nun das letzte Konzert dieser Reihe statt. Die Initiative „Bridges – Musik verbindet“ umfasst mittlerweile bis zu über 100 Musiker*innen, aus den unterschiedlichsten Kulturen. Manche wurden hier geboren, andere mussten ihre Heimat verlassen und fanden Zuflucht in Frankfurt oder sind hier vielleicht nur auf der Durchreise. Was sie alle gemeinsam haben, ist die Stadt selbst und ihre große Liebe zur Musik. Also musizieren sie gemeinsam, bilden Ensembles in unterschiedlichsten Besetzungen und begründen im musikalischen Dialog einen neuen „Frankfurter Musikstil“.
Das afghanisch-iranisch-deutsche Ensemble Hope ist das einzige der Initiative, dass seit der Gründung im Jahr 2016 noch in derselben Konstellation spielt wie zu Beginn – und das merkt man: Die Musiker*innen sind, im wahrsten Sinne des Wortes, ein wunderbar eingespieltes Team. Vor Beginn des Konzerts werden zunächst Musiker und Instrumente vorgestellt – das sind Ustad Ghulam Hussain an der Robab, Mirweis Neda an der Tabla, der Sänger Pejman Jamilpanah mit der Tar, Sänger Elyas Rohid, die Flötistin Johanna-Leonore Dahlhoff und der Gitarrist Dennis Merz.
Gespielt werden vor allem heitere Lieder und das Publikum, das anfangs erst zögerlich mit den Köpfen nickt, klatscht am Ende des Konzerts sogar munter mit. Ich denke, für Menschen wie mich, mit afghanischen oder iranischen Wurzeln, war das Konzert besonders rührend; hört man diese Klänge doch in Deutschland nicht oft. Ich fühlte mich unmittelbar in meine Kindheit zurückversetzt – mit einer Ausnahme: Die Querflöte und die Gitarrenklänge waren, zumindest in meinen Ohren, neu; fügten sich aber, als wären sie schon immer da gewesen, wunderbar in den Gesamtklang ein. Jedes Instrument und jeder Gesang hatte seinen Moment, dadurch wirkte das Spiel des ohnehin eingeübten Teams unglaublich harmonisch. Am Ende des Konzerts gab es dann noch zur großen Freude des Publikums, eine Zugabe.
Ich fand den Satz mit deinen Ohren besonders schön. Gutes Semikolon, hoffentlich darf man bald mehr von dir lesen!