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„Die Oed“ wird restauriert

In wenigen Wochen wird die Ausstellung Die Holzhausen eröffnet. Die Vorbereitungen laufen schon lange auf Hochtouren. Das Gemälde „Die Holzhausen-Oed“, eine Ansicht des Holzhausenschlösschens aus dem 18. Jahrhundert, soll einen zentralen Platz in der Ausstellung einnehmen. Für diesen großen Auftritt wurde es jetzt extern fachgerecht restauriert.

Anja Damaschke, Restauratorin des HMF, erläutert für die freunde & förderer den schwierigen Prozess der Wiederherstellung, für den es viel Sachkenntnis und Fingerspitzengefühl braucht.

Zur Vorgeschichte: „Die Oed“ ist seit 1954 im Besitz des Museums. Bisher konnte leider nicht eindeutig geklärt werden, wer es gemalt hat und wann es entstand. Frau Damaschke erklärt uns Zuhörern die Indizien, welche zumindest neue Antworten auf diese offenen Fragen liefern können.

Das Gemälde befand sich bis vor kurzer Zeit in keinem guten Zustand. Es hatte Beschädigungen und Ausbrüche in der Malschicht. Die Oberfläche war verschmutzt und unter dem vergrauten Firnis wirkte das Bild milchig trüb und blass.

Ganz vorsichtig muss bei der Restaurierung zu Werke gegangen werden. Frau Damaschke zeigt uns Fotos der einzelnen Arbeitsschritte. Zunächst wurde die Oberfläche gereinigt und der Firnis mit einer speziellen Lösung abgenommen. Zwei Flicken sind jetzt entfernt und neue Fäden in die beschädigten Partien der Leinwand eingewebt. Die Malschichtausbrüche wurden mit Kitt überarbeitet. Erst danach folgte die mühevolle und viel Geduld erfordernde Retusche. Sehr behutsam ist die Restauratorin vorgegangen und hat möglichst zurückhaltend einzelne Bildpartien überarbeitet.

Die Vorher–Nachher–Fotos beeindrucken. An vielen Stellen genügten winzige Pünktchen, die sich von der originalen Malerei nur mit der Lupe unterscheiden lassen, um defekte Stellen auszubessern. Die Restaurierung will nichts beschönigen, sondern das Gemälde in einen lesbaren und präsentationsfähigen Zustand versetzen. In der Ausstellung wird die Ansicht des Holzhausenschlösschens nun als wertvolles historisches Dokument gezeigt und viele Besucher erfreuen. Von dem mühevollen Restaurierungsprozess werden sie nicht unbedingt etwas ahnen, aber der aufmerksame Betrachter wird noch Spuren der wechselvollen Geschichte des über drei Jahrhunderte alten Gemäldes erkennen können. So soll es sein!

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