Sammeln + Pflegen

Aufruhr um das „täglich Brot“

– Gärtnerinnen, Hockinnen und Marktfrauen in Sachsenhausen
Sie galten als laut, derb und scharfzüngig, doch bestätigte der Frankfurter Pfarrer Anton Kirchner ihnen „einen guten Kern hinter ihrer rauhen Schale“. Auf den Plätzen nördlich des Main  verhökerten sie das Obst und Gemüse, das sie gemeinsam mit ihren Männern in Gärten und auf den Feldern vor der Stadt anbauten. Sie kauerten teils neben ihren Waren auf dem Boden, was ihnen die Bezeichnung »Hockinnen« oder »Hockenweiber« eintrug.  Auch waren sie eindeutig an ihrer Kleidung, Sprache und an den hohen Körben, die sie auf dem Kopf trugen, erkennbar.

Wie kam es zu dem Krawall  am 9. August 1801 in Sachsenhausen? Das städtische Rechneiamt hatte für den kommenden Montag eine Erhöhung des Brotpreises um zwei Kreuzer pro Pfund Brot angekündigt. Anlass zu dem Protest war die allgemeine Annahme der Sachsenhäuser*innen, dass die Bäcker am Samstag und Sonntag durchaus über Brot verfügten, dieses aber zurückhielten, um es am folgenden Tag zu einem höheren Ladenpreis zu verkaufen. Sachsenhäuserinnen, wie  Eva Balsert, Margareta Pippert, Margareta Strohin u.a. sollen die Bäcker beschimpft und bedroht haben und damit das Startzeichen zu dem Tumult ausgelöst haben.

Lesen Sie mehr über Hintergründe sowie Ernährungsgewohnheiten, die diesen Aufruhr ausgelöst haben…

Zeichnung von einer historischen Marktszene: mehrere Frauen mit Gemüsekörben sitzen auf dem Boden, andere Frauen kaufen ein

0 Kommentare zu “Aufruhr um das „täglich Brot“

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert