In der geplanten Dauerausstellung „Frankfurt Einst?“ wird der Nationalversammlung in der Paulskirche (1848/49) ein Schwerpunkt gewidmet. Die Frankfurter Versammlung zwischen dem 18. Mai 1848 und dem 31. Mai 1849 mit mehr als 800 Abgeordneten aus den deutschen Staaten zählt zu den wichtigsten Ereignissen der frühen Demokratiegeschichte in Deutschland. Neben einer Verfassung für eine konstitutionelle Monarchie sah die Versammlung einen Grundrechtekatalog vor. Vor allem auf Druck Preußens wurde die Versammlung im Mai 1849 ohne bleibendes Ergebnis aufgelöst.
Aus der Grafischen Sammlung des Historischen Museums werden bereits die ersten Exponate für die künftige Ausstellung ausgewählt. Die hier vorgestellten Druckgrafiken bieten einen Eindruck der zeitgenössischen Darstellungen zu der Versammlung und ihrer Mitglieder. Denn neben Einzelporträts, die großen Absatz fanden, waren auch die unterschiedlichsten Gruppenportraits ein beliebtes Verkaufserzeugnis der regionalen und überregionalen Druckereien und Verlage: In der Innenansicht der Paulskirche wurden detailgetreu die Porträts bedeutender Abgeordneter als Gruppenbilder zusammengestellt. Die Namen zu den einzelnen Gesichtern schlüsselt eine zweite Grafik auf. Das dritte Gruppenbild zeigt Mitglieder der Linken, eine der Fraktionen der Paulskirchenversammlung. Viele weitere Grafiken und Objekte zu diesem bedeutenden Geschichtsmoment sind ab 2016 in der Dauerausstellung zu sehen.
Schöne Nachricht – es ist wirklich sehr wichtig, dieses bedeutende Ereignis unsere Demokratiegeschichte umfassend zu dokumentieren. Allerdings finde ich die gewählte Formulierung: „… wurde die Versammlung im Mai 1849 ohne bleibendes Ergebnis aufgelöst.“ mindestens unglücklich. Immerhin ist die Paulskirchenverfassung völlig zu Recht immer wieder als „Mutter“ der Weimarer und der Bonner Verfassung genannt worden.
Lieber Herr Brunner, danke für die Nachricht und Ihre Anmerkung, Sie haben sicherlich recht. In der geplanten Dauerausstellung Frankfurt Einst? werden wir differenzierter vorgehen und auch gerade die Folgen – von der Feierkultur bis hin etwa zum Friedenspreis des deutschen Buchhandel – thematisieren.
Hallo Frau Gorgus, danke für die nette Antwort. Vielleicht kann ja eine ständige Einrichtung werden, sogenannte tagesakuelle Ereignisse in ihrem Zusammenhang mit den Personen und Überlegungen der Paulskirche zu kommentieren. Das würde das schöne Bild, dass wir als Zwerge auf den Schultern von Riesen stehen, anschaulich machen.