Zugegeben, das Foto ist ein Arbeitsfoto gewesen und nicht besonders gut. Gut erkennen aber konnte man die serifenlose Schrift. Natürlich handelt es sich um Helvetica, die ab 1956 von Max Miedinger zunächst unter den Namen Neue Haas Grotesk für die Haas’schen Schriftgiesserei in Münchenstein/Basel entwickelt wurde.
Was hat das nun mit Frankfurt zu tun? Seit 1927 besaß die D. Stempel Ag Anteile bei Haas, ab 1954 war sie Mehrheitseignerin. Der Name Stempel ist natürlich untrennbar mit Frankfurt verbunden: zwischen 1897 und 1985 war Stempel eine der führenden Schriftgießereien in Europa.
Es war Stempel, die ab 1961 die Schrift von Miedinger unter den Namen Helvetica vertrieb – mit sehr großem Erfolg.
Die Schriftprobe aus unserem Besitz stammt von der Firma, als diese 1985 von Linotype aufgelöst wurde. Ein kleiner Teil des Nachlasses kam in das historische museum, während die Maschinen heute in der Abteilung für Schriftguss, Satz und Druckverfahren des Hessischen Landesmuseums zum Teil noch im Einsatz sind. Dort wurden sie schon einmal von uns besucht.
Die Linotype, seit 1941 Mehrheitseignerin von Stempel, übernahm die Schriften-Abteilung der D. Stempel AG und vertreibt die Schrift bis heute.
Wer sich für Helevetica und ihre Geschichte interessiert, der sollte sich den beeindruckenden Dokumentarfilm dazu ansehen. Eigentlich sind wir nur von Helevetica umgeben!
Die Helvetica wird im Bereich der Weltstadt in Frankfurt Einst? zum Einsatz kommen.
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