Neudenken + Entwerfen

Byebye Twitter/X

Auf X sind wir zwar noch zu finden – aber ab heute nur noch in einer passiven Rolle.

Als Museum, das auf Twitter im deutschsprachigen Raum sehr früh aktiv war, ist es uns schwergefallen, diese Entscheidung zu treffen. Wir haben uns an tolle Tweet-Ups von vor über zehn Jahren erinnert und immer den interessanten Austausch auf Twitter genossen; wir haben hier wirklich gute Kontakte geknüpft. Für das Histmus war Twitter seit 2012 das Herzstück der Social Media Kommunikation und des Austauschs mit Nutzer*innen, neuen Followern und alten Bekannten. Trotzdem erlebten auch wir, dass der Ton in den letzten Jahren rauer wurde. Das verstärkte sich nun mit dem Verkauf der Plattform vor knapp einem Jahr. Seit der Übernahme von Elon Musk haben wir die damit einhergehenden stufenweisen Veränderungen beobachtet. In verschiedenen Blogs und Newslettern haben sich langjährige Nutzer*innen von Twitter verabschiedet und dabei vielfältige Veränderungen nachgezeichnet, beispielsweise:

In der Masse haben uns diese Entwicklungen und unsere eigene Nutzungsexpertise davon überzeugt, dass wir uns hier positionieren und damit auch ein Stück Verantwortung übernehmen möchten für die Werkzeuge, die wir in der digitalen Kommunikation benutzen. Wir möchten nicht zur Plattform-Ökonomie eines Unternehmens beitragen, das durch Anpassungen der Funktionalitäten rechte und antisemitische Positionen und Nutzungsweisen aktiv fördert. (Wie ein bestimmtes Nutzungsverhalten, besondere Reichweite für rechten Content auf X erzeugt, wird übrigens hier gut beschrieben.) Das passt nicht zum Museumsleitbild und wir sehen uns nicht in der Lage, direkt auf X dagegen zu halten. Darum posten und reposten wir ab jetzt keinen eigenen Content mehr auf X. Wir werden den Account trotzdem nicht deaktivieren, um weiter ansprechbar und erreichbar zu bleiben. Das heißt wir reagieren, aber wir werden nicht pro-aktiv Daten produzieren. Und wir behalten den Account und die Veränderungen weiter im Blick.

Wir sehen auch, dass die Nutzung aller sozialen Medien, die einem Unternehmen gehören, immer eine Abwägung von Vor- und Nachteilen ist und Museen als kleine Player sich den Gegebenheiten anpassen müssen. Im Vordergrund steht der Austausch mit Nutzer*innen, die Teilhabe an öffentlichen Diskursen im Digitalen und die Vermittlung von Wissen. Die Landschaft an sozialen Medien bietet hier Spielraum, wir müssen nicht weiter auf Twitter/X bleiben, um relevant zu bleiben. Vielmehr hat sich die Aktivität und der Diskurs schon länger verlagert, z.B. auf Instagram. Und wir sind nun auch verstärkt auf LinkedIn und auf Mastodon unterwegs und sammeln dort Erfahrungen und suchen den Austausch. Also folgt uns und sagt uns eure Meinung dazu! Wir würden gerne wissen, wie ihr das macht und auch wo es wohl hingeht? Bluesky, Threads oder …?

3 Kommentare zu “Byebye Twitter/X

  1. Mastodon und Bluesky. 😀

  2. Reinhard Fröhlich

    Finde ich eine angemessene Vorgehensweise

  3. Jennifer Jessen

    I feeling you. Meine Alternative ist Bluesky

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