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Clara Zetkin – die Leitfigur der proletarischen Frauenbewegung

schwarz-weiß-Fotografie mit den beiden Frauen, die Arm in Arm auf einer Strasse gehenAußergewöhnlicher Mut und Kampfgeist waren Clara Zetkins (1857-1933) beständige Lebensbegleiter. Die Politikerin, Friedensaktivistin und Frauenrechtlerin war bis 1917 in der SPD aktiv, 1918/19 trat sie der neugegründeten KPD bei. Für ihre konsequente Antikriegshaltung während des Krieges wurde sie mit mehrmonatiger Haft bestraft.

Ihre flammende Rede „Über die Arbeiterinnen- und Frauenfrage der Gegenwart“, die sie in Paris  1889 auf dem Internationalen Sozialistenkongress hielt, ließ sie zur Leitfigur der proletarischen Frauenbewegung werden. 1895 trat die begabte Rednerin und Vorkämpferin für die politische Gleichberechtigung von Frauen auch in Frankfurt auf. Hier überzeugte sie auf einer Veranstaltung in Bockenheim die zahlreichen Anwesenden zur Zustimmung der Berliner Resolution, die als Vorstoß für das Frauenstimmrecht galt.

Mit Rosa Luxemburg verband sie eine langjährige und tiefe Freundschaft, die im Kampf für gemeinsame Ziele erstarkt war. Selbst als beide 1915 länger inhaftiert waren, schrieben sie sich Briefe „von Zelle zu Zelle“. Im November 1918 schrieb Luxemburg an Zetkin noch über ihr Vorhaben, demnächst etwas Grundlegendes über die große Bedeutung der Frauenbewegung schreiben zu wollen. Doch am 15. Januar 1919 wurde Rosa Luxemburg ermordet.

Clara Zetkin, ab 1919  einflussreiches Mitglied der neu gegründeten Kommunistischen Partei war als deren Abgeordnete im Reichstag der Weimarer Republik von 1920 bis 1933 aktiv. Sie starb 1933 im Exil in der Sowjetunion.

 

 

2 Kommentare zu “Clara Zetkin – die Leitfigur der proletarischen Frauenbewegung

  1. Ernst Neubronner

    Ich freue mich über dies posthume Ehrung von Clara Zetkin. Dies wäre in den Jahren des „Kalten Krieges“ in einem Medium des Historischen Museums sicher nicht möglich gwesen. Man denke nur daran, welche Proteste Harry Buckwitz in den 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts auslöste, als er mit Bert Brecht einen „kommunistischen Autoren“ auf die Frankfurter Bühne brachte.

  2. Sabine Gronemann

    Noch nach der Wiedervereinigung wurde in Berlin die Clara-Zetkin-Straße in Dorotheenstraße umbenannt.

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