Sammeln + Pflegen

Das Berufsbild Registrar

historisches museum frankfurt: Was macht eine Registrarin am hmf?

In der Veranstaltungsserie „Einblick“ der freunde & förderer erläuterte Beate Dannhorn uns kürzlich ihr Arbeitsfeld.

Der englische Begriff „Registrar“ kommt aus den USA, wo dieser Beruf sehr viel häufiger vertreten ist als bei uns. An deutschen Museen gibt es nur wenige offizielle Registrar-Stellen, häufig werden die Aufgaben von Sammlungs-, Archiv- und/oder VerwaltungsmitarbeiterInnen wahrgenommen. In den Museen der Stadt Frankfurt sind derzeit lediglich drei Registrars angestellt.

Die Stelle des Registrars ist die Scharnierstelle hinter den Kulissen für das Entstehen einer Ausstellung. Das Aufgabenfeld ist darum ausgesprochen vielseitig. Der Registrar steht in Kontakt mit anderen Museen, Institutionen und privaten Leihgebern. Er macht die Leihverträge und beauftragt Speditionen und Kuriere, kümmert sich in Absprache mit den RestauratorInnen um die adäquate Verpackung von fragilen Exponaten. Es müssen Termine für die Transportwege, die Auf- und Abbauzeiten und natürlich die Dauer der Ausstellung koordiniert werden.

Wie behält man da den Überblick?, fragen wir Frau Dannhorn. Ihr wichtigstes Arbeitsinstrument ist die Museumsdatenbank MuseumPlus. Hier werden für jedes Exponat minutiös alle Prozesse dokumentiert und sind für alle Projektpartner einsehbar.

Die Ausstellung Arsen und Spitzenforschung über Paul Ehrlich ist ein gutes Beispiel die Vielseitigkeit ihrer Aufgaben anschaulich zu erläutern. Diesmal war die Auswahl der Exponate besonders heterogen. Das Porträt von Paul Ehrlich, der antike Stuhl, der normalerweise im Paul-Ehrlich-Institut in Langen täglich benutzt wird, die weißen Mäuse, die für diese Ausstellung eigens präpariert wurden oder die Holzbuntstifte, die tatsächlich noch original von Paul Ehrlichs Schreibtisch stammen und darum selbstverständlich geschützt werden müssen. Alle Exponate hat Frau Dannhorn für die Ausstellung in Zusammenarbeit mit der Kuratorin Kirsten Weining angefordert und musste dabei viele Details berücksichtigen.

Immer agiert der Registrar zwischen den Kuratoren bzw. Ausstellungsmachern, die dem Publikum gern besonders viele, seltene oder ausgefallene und wertvolle Objekte in ihrer Schau zeigen möchten und auf der anderen Seite den Konservatoren, die berechtigte Sorgen haben, dass die Stücke auf dem Transport und während der Präsentation leiden. Sie können leicht zu viel Licht, zu viel Hitze oder gar zu viel Staub abbekommen und irreparablen Schaden nehmen.

Da ist dann viel Diplomatie erforderlich, erklärt uns Frau Dannhorn, aber mit ihrem Beruf hat sie gelernt auch kompromissbereit zu sein und vor allem zielorientiert zu agieren. Jedes neue Ausstellungsprojekt hat seine eigene Dynamik und verlangt Flexibilität. Der hmf-Registrarin Beate Dannhorn macht ihr anspruchsvoller Job offensichtlich richtig Spaß!

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