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Die Stadt und das Grün, mal vier

Gerade in Zeiten von Corona haben wir alle gemerkt, wie wichtig es ist, einen Park oder etwas Grün vor der Tür zu haben, wo man sich schnell einmal die Beine vertreten kann. Das ist bei weitem nicht selbstverständlich – nicht alle Stadtteile haben „ihren“ Park. Warum ist das so? Wie ist die Stadt gewachsen, und wie die öffentlichen Grünflächen? Aus Anlass der Wiedereröffnung des Museums und damit aller drei Ausstellungen von Die Stadt und das Grün erlaube ich mir hier einen kleinen Werbeblock. Das hat auch damit zu tun, dass wir alle dafür lange und intensiv gearbeitet haben und uns mächtig über die Öffnung freuen!  Die drei Ausstellungen schauen mit unterschiedlichen Perspektiven auf das Stadtgrün, auf die Benutzung, Funktionen und Aneignungen durch die Bevölkerung. Auf diese Weise entsteht so etwas wie eine grüne Stadtgeschichte von Frankfurt.

Das Junge Museum verweist mit dem programmatischen Titel Umwelt, Klima & Du darauf, wie wichtig es ist, über Nachhaltigkeit und Biodiversität Bescheid zu wissen, weil es uns alle ganz direkt angeht. Wie immer geht es  sehr interaktiv zu – und das macht nicht nur Familien und Kindern Spaß, sondern eigentlich allen…

In der Ausstellung  Frankfurter Gartenlust werfen wir einen Blick darauf, wie sich die Parks herausgebildet haben und wichtige Teile des Stadtentwicklungskonzept wurden. Die  privaten Gärten vor der Stadt, die im 18. Jahrhundert Frankfurt den Ruf einer Gartenstadt eingebracht haben, der erste öffentliche Park, der Palmengarten,  der Zoo, der Ostpark, die Grünflächenplanung des Neuen Frankfurts und und… und schon sind wir in der Gegenwart. Am Ende der Ausstellung ist wohl allen wieder einmal mehr bewusst, wie wichtig das Grün in der Stadt für alle ist und das wir alles dafür tun sollten, dies zu bewahren und weiter auszubauen. Ich hatte ja auch schon einmal ausführlicher dazu gebloggt und empfehle gerne den Beitrag dazu von hr-Info Kultur.

Gärtnern ist eine Tätigkeit, der sich viele schon lange widmen – aus ganz unterschiedlicher Motivation. Das Stadtlabor Gärtnern Jetzt! hat über 50 Personen und Gruppen motiviert, sich in die Ausstellung im 3. Stock einzubringen. Die Beiträge sind in vier Bereiche (Ernähren, Erleben, Kümmern und Engagieren) eingeordnet, die Einblicke in gärtnerische Praktiken geben. Die Fragen: Welche Bedeutung hat die Pflege und der Erhalt von städtischen Grünflächen für die einzelnen Personen und  Was können wir von Gärtner*innen lernen, um die Stadt nachhaltig und zukunftsfähig zu gestalten? sind ganz zentral. Eine erste Annäherung bietet die Audiotour durch die grüne Stadt von zu Hause aus.

Alle drei Ausstellungen wurden übrigens von Atelier Markgraph gestaltet – und haben alle drei ihre ganz eigene Sprache gefunden. Und: es gibt ein umfassendes Rahmenprogramm. Wegen der Pandemie haben sich aber einige Termine geändert. Am besten ist es, unseren Newsletter zu abonnieren und öfters die Veranstaltungsseite zu checken.

Und noch was: Anlässlich der kleinen Ausstellung Prehns Bilderparadies ist das wunderbare Bild des „Paradiesgärtleins“ aus dem 15. Jahrhundert zu sehen. Es gehörte zu einem der Kästen, die Prehn mit den Minaiturgemälden zusammengestellt hatte. Im Zuge von Neuordnung der städtischen Sammlungen kam das Bild 1922 in das Städel Museum. Nun ist es für die Prehn-Schau zurückgekehrt – also unbedingt auch im Sammlermuseum vorbeischauen!

in buntes Bild: viele Menschen und Pflanzen in einem Garten
historisches museum frankfurt: Das Paradiesgärtlein, um 1410

Und warum vier mal Die Stadt und das Grün? Es fehlt noch der Museumsgarten! Gut, zehn Hochbeete sind jetzt nicht soo viel, haben aber schon spürbar dazu beigetragen, den Platz aufzuwerten. Viele Insekten kommen zu Besuch und die Spatzen denken sowieso, dass die Beete ihnen gehören… Die Beete sind naturnah bepflanzt und Kräuter, Stauden und einjährige Pflanzen wachsen zusammen. So verwundert auch nicht, dass auch Kartoffeln sich ein Eckchen erobert haben. Aber warum sollen sie sich weiterverbreiten? Die Kartoffeln gehören zu einem Projekt von Mobile Albania und zum Stadtlabor Gärtnern Jetzt! – Kommt vorbei und nehmt eine Kartoffel aus der Schublade mit und tragt so das Potential für eine grüne Stadt weiter….

Blick auf ein graues Hochbeet, auf dem vorne ein Schild angebracht ist. darauf steht: P -Potential, Potato - Kartoffel
historisches museum frankfurt: Museumsgarten mit Kartoffeln und Tulpen

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