Schon wieder war ein Abschied zu begehen: Nach über 21 Jahren verabschiedete sich die Papierrestauratorin Birgit Harand im Frühjahr 2022 vom Museum.

In den 21 Jahren passierte ganz schön viel am Museum – in Kurzform: viele Ausstellungen, ein Abriss und ein Neubau. Die Liste der Tätigkeiten, die Birgit Harand in dieser Zeit erledigte, ist ganz schön lang – von (Dauer-)Ausstellungen, Betreuung der Sammlung und von Praktikant*innen, Restaurierung von Objekten… da ist einiges dabei. Auch Kuchen spielte bei der Arbeit eine Rolle…

Schon das Leben vor dem HMF war breit aufgestellt: Von Darmstadt aus erkundete Birgit Harand intensiv die Welt der Bücher: Nach einer Ausbildung als Handbuchbinderin an der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen ging sie nach Köln, um „Restaurierung und Konservierung von Schriftgut, Grafik und Buchmalerei“ an der damaligen Fachhochschule, heute ist es das CICS der TH Köln, zu studieren. Das Praxissemester führte sie u.a. nach München, doch Frankfurt und Hessen lockte sie nach der Diplomarbeit über die Restaurierung von Buchmalereien (speziell ging es um Grünfraßschäden und Bleiweißverschwärzungen) mehr. Am 1. Januar 2001 fing Birgit Harand im Historischen Museum an – damals war es noch im Betonbau untergebracht. Die Nähe zu Darmstadt gab den Ausschlag für die Wahl, und die unbefristete Vollzeitstelle. Ihre beiden Vorgänger waren schon vor ihrer Ankunft in Rente gegangen, so dass sie die Papierwerkstatt neu aufbauen konnte und musste! So kam zum Beispiel die Schreibmaschine erst einmal weg und der PC wurde angestellt!

Gerne erinnert sich Birgit Harand an die vielen Ausstellungen im HMF oder an die Exponate, die sie betreute – wie in der Leopold Sonnemann-Ausstellung 2009/2010 oder zuletzt in der Frankfurter Gartenlust. Sehr spannend fand sie die vielen Untersuchungen zum Schöner-Globus, der in der Dauerausstellung Frankfurt Einst? steht. Und in der Sammlung kam sie angesichts der Gouachen und Aquarellen ins Schwelgen, ganz zu schweigen von den Pastellen oder die Bildnisminiaturen. Und die frühen Fotografien des 19. Jahrhunderts aus unserer Sammlung wird sie auch sehr vermissen…

Aber: es geht ja weiter. Birgit Harand verlässt jedoch nicht nur das HMF, sondern auch die Welt der Museen, um sich ganz neuen Herausforderungen zu stellen, die wir allenfalls aus dem Tatort kennen…

Zum Abschluss feierten wir Corona-konform mit super leckeren Kuchen (denn Kuchen wurde in den Pausen vom Team sehr gerne mitgebracht und gegessen). Wir freuen uns jetzt schon, Birgit Harand auf der einen oder anderen Ausstellungseröffnung wieder zu sehen und wünschen von Herzen alles Gute für alles was kommt!

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