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Kleine Inseln der Biodiversität schaffen!

Jeden Morgen empfängt mich ein intensiver Basilikumgeruch auf meinem Balkon: auf engstem Raum habe ich gleich drei verschiedene Pflanzen davon untergebracht – und dazu noch zehn weitere Topfpflanzen. Mehr geht leider nicht. Die Basilikumpflanzen dürfen blühen, was sie quasi seit Mai tun und ziehen unermüdlich Insekten an (und die Blätter schmecken trotzdem). Als erstes kamen die Hummeln – sie finden immer alles; es folgten andere Wildbienen und weitere Insekten.

Natürlich ist der Mini-Balkon nur ein Tropfen auf dem heißen Stein , aber dennoch ist das noch besser, als gar nichts zu tun. Biodiversität in der Stadt ist wichtig! Darauf weisen wir in der Ausstellung Frankfurter Gartenlust , im Stadtlabor Gärtnern Jetzt!  und im Jungen Museum in Umwelt, Klima & Du ausführlich hin. Insbesondere beschäftigen wir uns im Rahmenprogramm von Die Stadt und das Grün:  etwa mit der Krautschau, die wir mit Julia Krohmer von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung gemacht haben, mit Vorträgen und Stadtgängen zur Stadtnatur mit Georg Ziska und Indra-Starke Ottich vom Forschungsinstitut Senckenberg und Naturmuseum. Oder die Stadtgänge mit der Klimawerkstatt Ginnheim, mit den GemüseheldInnen, die Permakultur in der Stadt umsetzen wollen.

Nun haben wir mit Christiane Habermalz eine Berliner Autorin zu Gast, auf die ich mich schon sehr freue, da mich ihr Buch im Frühjahr 2020 in der Corona-Lockdown-Phase sehr motiviert hat.

Das Buch heißt Anstiftung zum gärtnerischen Ungehorsam. Bekenntnisse einer Guerilla-Gärtnerin und beschäftigt sich damit, warum es wichtig ist, nachts loszuziehen und heimlich Setzlinge und Samen auf öffentlichen Grünflächen in der Stadt zu platzieren, und die aufgeräumte deutsche Gartenkultur aufzumischen. Christiane Habermalz ist leidenschaftliche Vogel-, Insekten- und Pflanzenliebhaberin und das merkt man auch daran, da sich diese Leidenschaft und das Kämpferische durch das ganze Buch zieht. Dadurch ist es nicht nur sehr informativ, sondern auch kurzweilig.

Und immer wieder kann man feststellen: wer bewusster seine Umwelt wahrnimmt, also aktiv gegen die sogenannte plant blindness angeht, kann auch im urbanen Raum schöne Überraschungen erleben. So war ich neulich doch verblüfft, diese riesige Kürbispflanze (so ganz sicher bin ich nicht) im Nordend zu entdecken – und vor allem zu sehen, dass sich jemand liebevoll drum kümmert und ausgetüftelte Pflanzhilfen baut. Der Kürbis selbst ist riesig – ob er jemals gegessen wird?

 

Für alle Kurzentschlossene:

Christiane Habermalz liest am Mittwoch 8. September, um 19 Uhr im Historischen Museum. Infos und Tickets gibt es hier.

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