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Mobilität in der Stadt – wo bleiben die Fußgänger*innen?

Die Frankfurter Fußgängerbeauftragte Gladys Vasquez-Fauggier kümmert sich um ihre Belange!

Wer in Frankfurt zu Fuß unterwegs ist – und das sind täglich immerhin 770.000 Menschen – ist selten entspannt. Der Weg zum Einkauf, zur U-Bahn oder einfach nur für einen Spaziergang wird für sie zum Slalom zwischen falschgeparkten Autos, sorglos abgestellten oder vorbeirasenden Rollern und E-Scootern, und Lastenfahrrädern auf dem Bürgersteig – für ältere gehbehinderte Menschen oder Eltern mit Kinderwagen besonders nervig und häufig auch gefährlich. Da hilft oft nur Ausweichen, zur Seite springen, oder gleich die Straßenseite wechseln. Ständig müssen sich Fußgänger*innen in Frankfurt anpassen und ihren Platz im öffentlichen Raum erkämpfen und verteidigen. Und das, sagt Gladys Vasquez-Fauggier, sollte mehr als bisher beachtet und respektiert werden. Schließlich sei der Fußverkehr nachhaltig, inklusiv und umweltfreundlich. Die Frankfurter Fußgängerbeauftragte – seit Februar im neugeschaffenen Amt – macht sich für eine gleichberechtigte Nutzung des Straßenraums stark. Beim gemeinsamen Besuch der Ausstellung „Bewegung! Frankfurt und die Mobilität“ erzählt sie von ihren Plänen und Ideen für ein Frankfurter Fußverkehrskonzept.

So erprobt ein aktuelles Forschungsprojekt mit der University of Applied Sciences ein sogenanntes Digitales Screening für den Fußverkehr. In Echtzeit wird dabei ein Navigationssystem entwickelt, das z.B. Frauen nachts einen sicheren Heimweg durch gut beleuchtete Straßen zeigt. Ein weiteres Projekt untersucht, welche Materialien den Straßenbelag verbessern und resistenter gegenüber Hitze im Sommer machen können. Solche Projekte werden Teil der Gesamt-Strategie für den Fußverkehr in Frankfurt.

Dass sie da auf Widerstände treffen kann, ist Gladys Vasquez-Vauggier bewusst, schließlich werden andere Verkehrsteilnehmer*innen für den Fußverkehr Privilegien aufgeben müssen. Bleibt zu hoffen, dass sie dafür auch ausreichend Unterstützung in der Stadtpolitik bekommt. Und drücken wir die Daumen, dass in Zukunft Fußgänger*innen nicht mehr das schwächste Glied in der Kette der Verkehrsteilnehmer*innen sind, sondern gleichberechtigt mit anderen den Straßenraum nutzen können.

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