Sammeln + Pflegen

Verwinkelte Spurensuche

Für eine Objektrecherche in den Sammlungen des Historischen Museums wandelte ich auf den Spuren von Auguste Feist-Belmont, eine Dame, die dem Museum zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Paar Damenschuhe überließ. Die Dame hatte in die aus Alzey (Rheinland-Pfalz) stammende Familie Feist-Belmont eingeheiratet, die damals sehr erfolgreich Sekt produzierte. So weit, so gut.

Für eine andere Recherche war ich auf der Suche nach einem Bankier aus der Familie Oppenheim, dessen Sammlung von Höchster Porzellan ebenfalls zu Beginn des 20. Jahrhunderts Eingang in das Museum fand. Dazu ist wichtig zu wissen, dass sich die Familie Oppenheim als eine weitverzweigte Bankiersfamilie darstellt, die sowohl in Mainz als auch in Frankfurt sehr viel Einfluss hatte. Ohne Vornamen ist daher keine nähere Zuordnung möglich. In den Eingangsbüchern findet sich neben Oppenheim aber auch noch der Hinweis auf einen Kommerzienrat Bamberger aus Mainz. Ein Kommerzienrat Bamberger in Mainz, das wird ja wohl nicht so schwer sein…

Aber ich irrte mich! Die Bamberger Familie ist ähnlich weit verzweigt wie die der Oppenheims und auch noch mit diesen befreundet. Aber durch Zufall stieß ich auf Franz Bamberger: Er war Kommerzienrat. Check. Lebensdaten passen. Check. Verbindung scheint sinnvoll. Check. Könnte also funktionieren. In einem Artikel stutzte ich bei einem Nebensatz: Franz Bamberger war mit einer Dame verheiratet, die den Namen Anna Belmont trug. Sie stammte aus Alzey.

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