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Walzen, um zu rechnen

Ein aufmerksamer ehemaliger Mitarbeiter der Farbwerke Hoechst hat dem Historischen Museum eine Rechenwalze der Marke LOGA geschenkt, die dort in der Buchhaltung in Betrieb war.
Die Rechenwalze besteht aus einem 47 cm langen Zylinder, auf dem parallel um den Mantel herum 50 logarithmische Skalen angelegt sind. Der Zylinder sitzt in einem „Käfig“, der die gleichen Abschnitte trägt. Dieser Käfig wird beim Rechnen über den Zylinder bewegt. Die Rechenwalze ist eine Art Rechenschieber mit dem Unterschied, dass er als Rechenschieber eine Länge von 10 Metern aufweisen würde. In allen größeren Firmen und Geldinstituten wurden Rechenwalzen vor allem zur Zinsberechnung und Währungsumrechnung benutzt. Rechenschieber gab es seit 1610; Erfinder der Rechenwalze war der Mathematiker George Fuller aus Belfast im Jahr 1878. Sie erlebten einen regelrechten Boom und blieben bis in die 1970er Jahre in Verwendung. Somit ist die Rechenwalze unmittelbarer Vorgänger des 1969 erfundenen elektronischen Taschenrechners.

Die Marke LOGA ist ein Produkt der Firma Daemen-Schmid aus Uster bei Zürich. Heinrich Daemen-Schmid gründete das Unternehmen im Jahr 1900 und wurde weltweit zum wichtigsten Hersteller von Rechenwalzen. Unsere Walze stammt vermutlich aus der Zeit um 1910 bis 1920. Eine 10 m Rechenwalze kostete 1921 um die 500 Franken, was 400 Goldmark entsprach. Ein durchschnittliches Monatseinkommen lag bei etwa 120 Goldmark im Monat.

Blick auf die Rechenwalze mit vielen Zahlen

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