Abreissen + Bauen

Baustelle bringt staufisches Juwel zutage

In Zuge der Bauarbeiten an den historischen Gebäuden des Museums wurde jetzt im Untergeschoss der Saalhofkapelle aus dem 12. Jahrhundert eine sehr gut erhaltene Schießscharte entdeckt. Der Originalputz ist sehr gut erhalten.  Dieses Bauelement ist außerordentlich selten und sehr gut erhalten. Hier hatten wir Besuch von Mahmut Balta, dem Baustellenleiter, von
Dr. Andrea Hampel, der Leiterin des Denkmalamts Frankfurt und von Dr. Stefan Timpe, dem stellvertretenden Leiter des Denkmalamts.

Sobald der Bericht der Denkmalpflege vorliegt, werden wir Einzelheiten und Details auf unserer website veröffentlichen.

2 Kommentare zu “Baustelle bringt staufisches Juwel zutage

  1. Schießscharte????
    Als Burgenforscher, der sich seit 25 Jahren mit Burgen auseinandersetzt, analysiere ich nun seit 5 Jahren Schießscharten, deren Genese, Verbeitung und Vorkommen im deutschen Sprachraum. Ebenso mache ich genauso lange Schießversuche mit Bogen und Armbrust aus frühen Schlitzscharten, um deren Effizienz zu erforschen.
    Dieser hier abgebildete Lichtschlitz ist auf gar keinen Fall eine Schießscharte! Zum einen ist eine solche Frühdatierung (um 1170-1180) in Deutschland gar nicht bekannt oder gegeben. Die frühesten sicher datierten Schießscharten in unserem Lande sind die von Lahr (1218) und dann Oberwesel (1247) oder Gräfenstein und Neuleiningen (ähnliche Datierung). Ich selbst vermute und arbeite an einem Nachweis, dass Schießscharten um 1200 oder kurz davor in Köln (Stadtmauer) vorkamen. An Schießscharten in einer Kapelle um 1170/80 ist gar nicht zu denken. Solch frühe Scharten gibt es kaum in Frankreich, das uns um einige Jahrzehnte voraus war / ist.
    Zum anderen muss man sich nur einmal das Bild anschauen, um zu sehen, dass es sich hier um einen Lichtschlitz handelt. Die Öffnung ist viel zu breit und zu wenig hoch, um als frühe Schlitzscharte durchzugehen. Im übrigen zeigt die ansteigende Mauer in der Brüstung der Nische, dass hier kein Schütze ein angemessenes Ziel anvisieren konnte. Wo soll der denn hinschiessen? In den Himmel?
    Vielleicht sollte man vor Veröffentlichung mal jemanden heranziehen, der sich damit auskennt.

    MfG
    R. Bernges

    • Otto Reichert

      Lieber Herr Bernges,
      Ihre Stellungnahme zur „Schießscharte“ in der Saalhofkapelle FFM hat mir sehr imponiert. Im Chorturm unserer Alten Pfarrkirche in Bürgstadt gibt es ähnliche Öffnungen. Zu diesem Turm gibt es einige Fragen wehrtechnischer Art, die ich in einer bebilderten PDF zusammengestellt habe.
      Ich würde mich riesig freuen, wenn Sie als Experte mal drüberschauen könnten. Gerne auch gegen Kostenerstattung.
      Darf ich Ihnen besagte PDF mal zusenden?
      Ich freue mich auf Ihre Antwort

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