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Wir gratulieren dem MuCEM!

Letztes Wochenende wurde in Marseille ein neues Museum eröffnet – und was für eines! Es handelt sich um die Nachfolge-Institution des volkskundlichen Museums ATP in Paris, das nun als MuCEM  –  die Abkürzung von Musée de Civilisations de L’Europe et de la Méditerranée – am Eröffnunsgwochenende gleich über 64.000 BesucherInnen empfangen hat. Auch ich war da und habe mit gestaunt. Das neue Gebäude, erbaut von Rudy Ricciotti, das so schön prominent am Eingang des Alten Hafens liegt, ist wirklich sehenswert. Hier kann man schön innen auf Stegen flanieren, durch das filigrane Betonraster schauen und sich dann einfach in einem Liegestuhl auf der riesigen Terrasse auf dem Dach ausruhen. Und einige Pausen sind bei diesen Dimensionen nötig! Das MuCEM bespielt mehrere Orte: mit einer schlanken Brücke verbunden ist das Fort St. Jean. Auch das kann man umrunden – die Runde ist 1 km lang – oder die frisch angelegten Gärten bewundern.

Natürlich gibt es auch Ausstellungen zu sehen! Genauer gesagt, gleich mehrere, die ganz unterschiedliche Blicke auf das Mittelmeer und seine AnwohnerInnen richten: im neuen Gebäude beschäftigt sich die Dauerausstellung Galérie de la Méditerranée mit vier Besonderheiten der Kulturen des Mittelmeere. Hinzu kommen zwei Wechselausstellungen zum sehr aktuellen Gender-Thema: Au bazar du genre, Féminin – Masculin en Méditerranée und zu den historischen und aktuellen Vorstellungen über das Mittelmeer, Le noir et le bleu. Das ist aber noch lange nicht alles: Im Fort St. Jean gibt es die Fotoausstellung Les choses de ce côté du monde zu sehen. In Le temps de loisirs werden Objekte der Pariser volkskundlichen Sammlungen rund um das Thema Feste und Freizeit präsentiert – wie Marionetten, ein gigantisches Zirkusmodell sowie eine super schöne Installation zu den Lebenszeiten. Insgesamt sind über 4.700 qm Ausstellungsfläche zu bewältigen…. Gut, dass es gleich drei Cafés bzw. Restaurants gibt!

Das MuCEM ist mehr als „nur“ ein Museum: als cité culturelle möchte sich die Institution am Hafen etablieren – mit vielen Veranstaltungen wie Kino, Konzerte etc. Sehr schön ist, dass das Fort und das neue Gebäude während der Öffnungszeiten frei zugänglich ist. Nur für die Ausstellungen zahlt man. Insgesamt ein tolles Konzept, das die museologischen Diskussionen in der nächsten Zeit prägen wird. Also auf nach Marseille!

 

 

 

 

 

1 Kommentar zu “Wir gratulieren dem MuCEM!

  1. […] alle in unseren Urlauben IMMER auch ins Museum gehen, statt einfach nur am Strand zu liegen. Egal, wo man gerade ist – mindestens ein Museumsbesuch wird […]

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