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Piktogramme in Museen verstehen

Man sieht ja öfters Hinweise in Museen, was man als Besucherin alles so tun darf und was nicht. Wenn man dieses Foto betrachtet, dann erkennt man: nichts anfassen, kein Handy, kein Foto, nichts schreiben (an die Wand?), nichts trinken, – und dann?

Heisst das Zeichen: nicht laut sprechen oder schreien? Oder handelt es sich um gar um ein ganz anderes Verbot? Die Piktogramme wurde im National Folk Museum of Korea in Seoul fotografiert. Und in Asien ist es vollkommen normal, einfach mal so auf den Boden zu spucken. Oder gibt es noch andere Vorschläge?

3 Kommentare zu “Piktogramme in Museen verstehen

  1. Das letzte Zeichen könnte auch als „Mundschutz tragen“ gedeutet werden, ebenso wie das erste Piktogramm als „Handschuhe tragen“ zu verstehen sein könnte.
    Mich würde zudem noch interessieren, warum schreiben verboten ist? Oder ist damit am Ende das „Abzeichnen“ verboten, dass ja bis vor einigen Jahrzehnten in vielen Museen gerade von Fachwissenschaftlern noch stark praktiziert wurde?

    Und: Gibt es eine Liste mit international verwendeten Museums-Piktogrammen?
    Das wäre ja am Ende dann fast eine Ausstellung wert…;-)

  2. Karl-Heinz Steiner

    Auch dieses Problem, die Verständlichkeit eines Piktogramms, ist den Piktogramm-Entwerfern durchaus bewusst:

    ISO 9186-1:2007
    specifies methods for testing the comprehensibility of graphical symbols. It includes the method to be used in testing the extent to which a variant of a graphical symbol communicates its intended message and the method to be used in testing which variant of a graphical symbol is judged the most comprehensible.

    The purpose of ISO 9186-1:2007
    is to ensure that graphical symbols, and signs using graphical symbols, are readily understood. The intention is to develop graphical symbols which are correctly understood by users when no supplementary (i.e. explanatory) text is presented. When such a graphical symbol cannot be obtained, it might be necessary to present a graphical symbol together with supplementary text explaining its meaning in the language of the intended users.

  3. Das ist wirklich ein interessantes Piktogramm. In europäischen Museen habe ich schon häufig andere Piktogramme gesehen, die zur Einhaltung der Ruhe aufrufen. In den Zügen der Deutschen Bahn sieht man etwa ein solches Gebotszeichen in Ruhebereichen: ein Gesicht im Profil mit einem Zeigefinden vor dem Mund und dem Zusatz „Psst“. Die ISO hat dieses Piktogramm mit der Bedeutung „Quiet please or silences“ standardisiert (PI BP 001). Wenn es darum geht, „Sprechen“ mit einem Piktogramm darzustellen, werden häufig drei größer werdende kurvige Linien verwendet – ähnlich wie bei dem Zeichen für W-LAN. Das Piktogramm auf dem Foto könnte also „nicht spucken“ bedeuten. Eine Recherche bei Google liefert einige Beispiele mit unterschiedlichen Schildern für diese Bedeutung. Die Darstellung der Spucke weicht jedoch deutlich von dem Piktogramm auf dem Foto ab. Deshalb vermute ich, dass das Museum eher die Bedeutung „nicht schreien“ vor Augen hatte.

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