Sammeln + Pflegen

Malabaren in Frankfurt

von Antonia Schilling

Während meines Praktikums am historischen museum frankfurt habe ich auch Plakate von Völkerschauen fotografiert. Das historische museum besitzt eine Sammlung von ca. 45 solcher Plakate für Schauen, die in Frankfurt stattgefunden haben. Völkerschauen waren Ausstellungen von Menschen aus nicht-europäischen Ländern; oftmals fanden sie in Zoos statt. Dabei mussten die „Darsteller“ Tänze und Tätigkeiten aus ihrer Heimat vorführen oder das, was die Veranstalter dafür hielten. Zuvor waren sie in ihrer Heimat angeworben worden, ohne jedoch eine Vorstellung von den Umständen zu haben, was sie erwartet. Viele von ihnen starben an Krankheiten, die ihnen unbekannt waren. Meist reiste eine solche Truppe durch ganz Deutschland. Die Ausstellungen kamen Mitte des 19. Jahrhundert auf und erfreuten sich bis Anfang des 20. Jahrhunderts großer Beliebtheit in Deutschland, Frankreich und anderen Teilen Europas.

Das Bild zeigt eine Plakatwerbung für eine Malabaren-Völkerschau der Gebrüder Hagenbeck, die am erfolgreichsten solche Schauen zusammenstellten. Malabar, auch Malankara, ist eine Region im Südwesten Indiens, nicht in Ostindien, wie das Plakat behauptet. Ich habe das Bild ausgewählt, weil es sehr gut die Exotik durch die bunte Kleidung und die Tanzhaltung herausstellt. Die Umgebung der tanzenden Frau suggeriert dem Betrachter, er sei in Indien direkt vor Ort und nicht in Frankfurt.

2 Kommentare zu “Malabaren in Frankfurt

  1. Kerstin Heinen

    Hallo,
    haben Sie noch mehr Bilder von diesen Plakaten? Ich habe eins aus dem Jahr 1905 und es würde mich sehr interessieren ob es noch mehr davon gibt

    • Nina Gorgus

      Hallo Frau Heinen,
      wie interessant! von den Malebaren haben wir nur eines. Insgesamt sind ca. 60 Plakate in unserer Sammlung, Abbildungen sind leider nicht immer vorhanden.

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