Ausstellen

„Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“ ist eröffnet!

Die neue Ausstellung im Historischen Museum ist ungewöhnlich. Der Begriff „Dritte Welt“ scheint auf den ersten Blick überholt – sprechen wir denn nicht schon seit Jahren von „einer Welt“? Doch wenn man dem Kurator Karl Rössel zuhört – wie das bei der Ausstellungseröffnung möglich war – wird mal wieder schnell deutlich, wie stark unsere Wahrnehmung und unser Geschichtsbild eurozentristisch geprägt ist. Wie wenig wir dieses spannende Thema kennen: wie der Zweite Weltkrieg eigentlich in den Regionen der „dritten Welt“ abgelaufen ist, welche Menschen daran beteiligt waren und welche Ausmaße die Opferzahlen auch dort angenommen haben. Deshalb erzählt die Ausstellung „die andere Hälfte der Geschichte“ – und hat deshalb in Berlin 2009  für Kontroversen gesorgt.

Karl Rössel berichtet in seiner Einführung eindrücklich von seinen langen Reisen – etwa auf pazifische Inseln, wo er auf erstaunlich gut dokumentiertes Oral History Material gestoßen ist und vor allem auf Menschen, die darauf warten, dass ihnen jemand zuhört. Die Hörstationen in der Ausstellung ermöglichen das nun auch allen Frankfurter/innen.

Ein umfangreiches Rahmenprogramm bietet übrigens viel Gelegenheit für Diskussionen und Sie sind herzlich dazu eingeladen! Für Schüler/innnen besonders interessant: Schüler führen Schüler. Aber nicht nur für Schulen wurde die Ausstellung vom Rheinischen JournalistINNenbüro in Eigenregie und mit viel Energie entwickelt: denn unser Geschichtsbild entsteht zwar in der Schule, muss dort aber nicht bleiben.

 

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