Hans Schwert ist heute im Alter von 105 Jahren verstorben. Unser Beileid gilt seiner Tochter Doris Fisch, die gemeinsam mit ihrem Vater einen Beitrag für die Bibliothek der Alten gestalten wollte.
Vor einigen Wochen habe ich Herrn Schwert persönlich kennengelernt. Seine Offenheit, Neugierde und Freundlichkeit haben mich sehr beeindruckt, zumal er durch seine Biografie allen Grund gehabt hätte, zum Menschenfeind zu werden: 1927 war der Maurer und überzeugte Gewerkschafter nach Frankfurt gekommen, auf der Suche nach Arbeit. Nach dem Sturm der Gewerkschaftshäuser am 2. Mai 1933 durch Nazi-Truppen führte er zusammen mit Kollegen und Genossen die politische Arbeit im Untergrund weiter. 1936 wurde er durch Verrat verhaftet. Wie viele seiner Genossen auch, wurde Hans Schwert im „Klapperfeld“ inhaftiert, wo er von der Gestapo über ein Jahr lang immer wieder gefoltert und misshandelt wurde. Trotz aller Schikanen schwieg er. Hans Schwert wurde der „Vorbereitung zum Hochverrat“ für schuldig befunden und zu 10 Jahren Haft verurteilt, die er in 14 verschiedenen Gefängnissen und Lagern verbüßte. 1945 wurde er schließlich in Ulm von den amerikanischen Alliierten befreit.
Nach der Befreiung kehrte er zu Fuß und auf abenteuerlichen Wegen nach Frankfurt zurück. Hier gründete er eine Familie und war als städtischer Angestellter und Personalrat tätig. Als Anerkennung für sein politisches Engagement erhielt er 1991 die Johanna-Kirchner-Medaille der Stadt Frankfurt.
Eine ausführliche Biografie sowie ein Videointerview mit Hans Schwert findet sich auf der Seite Klapperfeld. de
Den für die Bibliothek der Alten geplanten Beitrag wird Doris Fisch im Gedenken an ihren Vater gestalten.
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