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„Das Salz in der Suppe“ – ein demokratischer Kochabend in der ada_kantine

Eine Person schneidet auf einem blauen Schneidebrett Mangold klein. Neben dem Brett steht ein großes Sieb mit den ganzen Mangoldblättern.
Aus großen Mangoldblättern entsteht ein Gemüsetopf

Teller klappern, Menschen huschen flink durch die kleine, aber industriell wirkende Küche, es riecht nach gebackenem Ofengemüse, Knoblauch und Zwetschgen. Im Hinterhof der ada_kantine stehen fünf schön gedeckte Biertische. Während die Kochgruppe das Mangoldgemüse das letzte Mal abschmeckt und den bunten Salat dekorativ auf Platten anrichtet, sucht sich die Ausflugsgruppe schon Plätze unter den Pavillons und freut sich über die kühlen Getränke.

Die Kochgruppe und die Ausflugsgruppe – Menschen, die sich außerhalb des demokratischen Kochabends wahrscheinlich nicht begegnet wären. Dank der Kooperation zwischen dem Historischen Museum und der ada_kantine sitzen sie nun an diesem lauen Sommerabend zusammen, genießen das Essen und diskutieren.

Der Hinterhof der ada_kantine ist von oben fotografiert. In und zwischen drei großen Zelten stehen Biertischgarnituren. An den Tischen sitzen viele Menschen.
Die ada_kantine ist ein solidarisches Restaurant in Bockenheim

Die ada_kantine ist eine solidarische Küche in Bockenheim. Gekocht wird aus geretteten Lebensmitteln, aus politischer Überzeugung vegan. An vier Tagen die Woche können Alle hier mittags zum Essen kommen. Niemand muss für das Essen bezahlen, es kann aber gerne gespendet werden. So kommen viele Menschen, die sich eine ausgewogene Ernährung eher selten leisten können, die am Ende des Monats jeden Cent umdrehen müssen. Das betrifft in Frankfurt immer mehr Menschen. Für einen Museumsbesuch bleibt da selten Geld übrig.

 

Heute hat das Historische Museum die Gäste der ada in die Stadtlabor-Ausstellung „Demokratie: Vom Versprechen der Gleichheit“ eingeladen. Nach der Führung wird auf dem Museumsvorplatz hitzig diskutiert: Wie demokratisch oder politisch ist Essen? Welche (demokratische) Verantwortung tragen wir mit unserem Konsum? Ist verantwortungsbewusster Konsum ein Privileg?

Eine Person füllt Ofengemüse aus einer großen Wann in kleinere Schälchen ab.
Das lecker duftende Ofengemüse wird angerichtet

Zeitgleich kochen in der ada Menschen, die den ehrenamtlich betriebenen Betrieb kennenlernen möchten. Hier werden Entscheidungen basisdemokratisch getroffen, Laien zaubern für bis zu 200 Personen am Tag Drei-Gänge-Menüs und servieren diese wie in einem Restaurant. Die solidarische Gemeinschaft steht vor leistungsorientierter Arbeit. Und so wird an diesem Abend aus den übriggebliebenen Lebensmitteln vom Wochenende spontan ein buntes Menü für die etwa 40 Diskutierenden gezaubert.

 

Vier Menschen stehen in einer industriellen Küche und arbeiten an einem Gericht. Im Hintergrund ist ein Gewürzregal zu sehen.
Die Kochgruppe hat fleißig geschnippelt und gerührt

Beim gemeinsamen Essen berichtet die Ausflugsgruppe von ihren Eindrücken aus der Ausstellung im Museum. Die Kochgruppe freut sich, dass alle Gerichte gut gelungen sind und es allen schmeckt. Beim Zwetschgencrumble mit veganer Vanillesauce werden dann nochmal Fragen aufgegriffen, die alle beschäftigen: Wo begegnet Dir Demokratie in Deinem Alltag? Welche Vision hast Du für unsere Demokratie? Wofür muss noch gekämpft werden?

 

Das Bild zeigt eine Collage aus fünf Klemmbrettern. Auf jedem Brett steht eine Frage und eine Sammlung an Antworten darauf.
Auf Klemmbrettern wurden die Ergebnisse der Diskussionen festgehalten

Hier geht’s zum Instagram-Account der ada_kantine: @ada_kantine

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