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Happy End

historisches museum frankfurt: Führung bei der Schneekugel
Eigentlich hatte Andrea von Bethmann die Freunde & Förderer zur Kuratorenführung „Alles über die Schneekugel“ ins Schneekugelfoyer eingeladen. Erfreulicherweise waren an dem Freitagnachmittag aber noch so viele „zahlende“ Besucherinnen und Besucher dort versammelt, dass uns die Kuratorin Angela Jannelli ins benachbarte Foyer bat. Im Laufe der Führung erhielten die Mitglieder des Fördervereins nicht nur Informationen, die nicht jedermann zugänglich sind, sondern hatten darüber hinaus die Möglichkeit, im sonst verschlossenen Kellergeschoss einen Blick auf die eindrucksvolle Technik des Schneekugel-Roboters  zu werfen.

Aber auch der Entwicklungsprozess der insgesamt acht Inhalte der Schneekugel ist eine interessante Insiderstory: Wie Angela Jannelli aus dem Nähkästchen plauderte, wurden die  Künstlerinnen und Künstler für den Entwurf und die Anfertigung der verschiedenen Installationen in mehreren Sitzungen zusammen mit den Gestaltern von Kossman.dejong ausgewählt und in mehreren Workshops über die zu vermittelnden Inhalte der einzelnen Themen wie „heimliche Hauptstadt“, „Geldstadt“ oder „Drehscheibe“ informiert. Erstaunlicherweise wurden zur Umsetzung der historischen Inhalte Lösungen vorgeschlagen, die die Museumsleute nicht immer erwartet hatten, die aber wegen ihrer Originalität ohne Zögern akzeptiert wurden. Ein markantes Beispiel dafür ist das Thema „Drehscheibe Frankfurt„. Üblicherweise wird dieser Begriff für den Frankfurter Flughafen verwendet. Der Künstler Edwin Zwakman wählte dafür jedoch die Darstellung eines kleinen Weihers im Frankfurter Stadtwald. Die Verbindung zum Begriff „Drehscheibe“ stellte Zwakman mit der die Schneekugel umgebenden Videoinstallation her, wobei er nicht nur das Fernstraßen- und Schienen-, sondern auch das Datennetz mit dem Knotenpunkt Frankfurt in die Darstellung einbezog.

Angela Jannelli überraschte ihre Zuhörerinnen und Zuhörer zudem mit Schilderungen technischer Einzelheiten, die in der Vorbereitungsphase der Neueröffnung des Museums den Verantwortlichen vermutlich schlaflose Nächte bereiteten. Dazu gehörte z. B. die Herstellung der Plexiglaskugel im Durchmesser von 2,5 m. Eine Kugel dieser Größe wurde bisher noch nie hergestellt. Ein mittelständisches Unternehmen in der Nähe von Frankfurt wagte das Experiment und entwickelte so ein neues Verfahren für die Herstellung von großen Plexiglaskugeln.

Fragen aus dem Auditorium nach einem Themenwechsel der Schneekugeln beantwortete Angela Jannelli mit dem Hinweis, es handele sich in diesem Fall um eigens für diese Installation angefertigte Kunstwerke. Allein aus Budgetgründen sei ein Wechsel in absehbarer Zeit ausgeschlossen. Die Installation einer Eintracht Frankfurt-Schneekugel traute ich mich dann nicht mehr vorzuschlagen.

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